Schlafstörungen bei Kindern

Schlafstörungen bei Kindern sind häufiger, als man vielleicht annehmen mag. 20 – 30 % der Schulkinder sollen bereits unter Schlafstörungen leiden. Schlafstörungen bei Kindern können viele Ursachen haben. Zu unterscheiden sind Einschlafstörungen von Durchschlafstörungen, organische und nicht-organische Ursachen. Zu den psychischen Ursachen gehören z.B. Ängste, Albträume, Schlafwandeln usw.

Zu den körperlichen Ursachen von Schlafstörungen bei Kindern zählt auch das Schnarchen, von dem rund 20 % der Kinder manchmal oder regelmäßig betroffen sind. Wenn Kinder schnarchen, können dahinter neben Polypen und vergrößerten Mandeln auch vergrößerte Rachenmandeln, ein zu schmaler Kiefer und andere Kieferanomalien stecken, die das Atmen teilweise behindern oder sogar zeitweise unterbrechen (Schlafapnoe). Durch die behinderte Atmung wird das Gehirn zeitweise im Schlaf unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Das wiederum kann zu schlechterer Konzentration und Leistungsfähigkeit am Tag (Schulprobleme) sowie Tagesmüdigkeit führen.

Und wie kommt es zu derartigen ungünstigen Verhältnissen im Kiefer? Anders als man meinen könnte, sind sie vergleichsweise selten angeboren, sondern meist durch das eigene Verhalten bedingt. Wenn Kinder über längere Zeit an Schnuller oder Daumen nuckeln oder einen Sauger (Milchflasche) verwenden, schieben sie die Schneidezähne nach vorn, während die Zunge in den Rachenraum gedrängt wird. Zugleich hemmt das Saugen bzw. Nuckeln das Wachstum des Unterkiefers. Folge ist ein sogenannter „offener Biss“ mit nach hinten verlagertem Unterkiefer. Durch diese Fehlhaltung wird dem Schnarchen und schlafbezogenen Atemstörungen Vorschub geleistet.

Wenn solche Kiefer- und Zungenprobleme Schlafstörungen bei Kindern verursachen, ist der Zahnarzt gefragt. Er kann helfen, Zahnfehlstellungen, Kieferfehlbildungen, schädliche Angewohnheiten (Nuckeln, Mund offen lassen, Atmen durch den Mund) und schlafbezogene Atmungsstörungen frühzeitig zu erkennen. Wenn Zweijährige oder gar noch ältere Kinder einfach nicht mit dem Nuckeln aufhören und nicht auf ihren Schnuller verzichten wollen, kann der Zahnarzt mit einem Entwöhnungssauger (Mundvorhofplatte) helfen. So können wir Zahnfehlstellungen und Fehlformungen des Kiefers (Kieferanomalien) bei Ihrem Kind vorbeugen. In einem gewissen Rahmen können sich – wenn man frühzeitig mit der Behandlung beginnt – sogar noch bereits bestehende Veränderungen zurückbilden.

Je nach Ursache der Schlafstörungen bei Kindern sollten Kinderarzt, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Sprachtherapeut, Logopäde, Osteopath usw. hinzugezogen werden. Hier helfen wir Ihnen gerne mit unserem Therapeuten-Netzwerk weiter.